der-dilettant/mimmis_geschichte


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Mimmi

Zottelig und dürr stand sie da, vor genau 9 Monaten, und schaute uns mit ihren großen grünen Augen an, als wollte sie uns was sagen. Keine Frage, wir nahmen sie mit nach Hause zu unserem Katzenrudel, wo sie interessiert beschnuppert wurde. Sie hatte furchtbar Hunger und war stark ausgetrocknet.  Die Tierärztin hängte sie am nächsten Tag erst mal an den Tropf. Ein Öhrchen war tätowiert, wir konnten ihr Geburtsjahr, aber nicht den Vorbesitzer rausfinden. Sie war 17Jahre, ein älteres Mädchen also und ziemlich krank, die Tierärztin machte uns wenig Hoffnung. Mimmi schaute uns wieder mit ihren großen grünen Augen an, und wir wussten, wir schaffen das. 

Sie hatte eine Bauchspeicheldrüsenkrankheit; d. h. sie konnte keine Nahrung verwerten. Alles was sie fraß erbrach sie oder sie wurde es durch ihren ständigen Durchfall los.

Deshalb bekam sie früh und abends mit Hilfe einer Spritze Enzyme und Spezialfutter eingeflößt. Nur danach vertrug sie “normales Futter“. Ihre Leibspeise war Putenschnitzel, da wurde sie zu einem Krokodil, aber auch Kaiserschmarrn, Leberkäs-Semmeln und Mozzarella liebte sie. Sie mochte eigentlich alles, nur ihr Diätfutter nicht.

Ein Katzenklo hatte sie wohl nie benutzt, gab sich aber große Mühe, meinte, es reiche aus wenn sie nur mit ihren Vorderpfoten drinstehe. Da sie an chronischem Durchfall litt kann man sich das Resultat vorstellen. Das hat uns und den anderen Katzen unseres Rudels viel Nerven gekostet.

Mimmi hatte vor nichts und niemanden Angst. Sie war wie eine Heilige. Ophelia, die dickste und größte von unseren Katzen wollte ihr gleich anfangs klarmachen, wer die Chefin in diesem Haus ist, aber Mimi, nur ein viertel so groß, ging auf sie zu und schaute sie nur mit den großen grünen Augen an und Ophelia hat's nie wieder probiert. Auch Csaba, der mächtige Kater und Chef der Freigänger, probierte es nur einmal, dann legte er sich neben sie, als wäre er ihr Sohn und schnurrte.

Sie war eine Meisterin im Verstecken. Nach dem allabendlichen Kellergang mit Felix, Fritzi und Vroni verbrachten wir oft halbe Nächte damit sie mit Taschenlampen zu suchen. Sie krabbelte in die kleinsten Höhlen und machte es sich gemütlich. Am liebsten waren ihr harte Kartons, manchmal schlief sie im Kleiderschrank, eng gekuschelt an Sophie, unserer Wildkatze. Sophie, auch etwa 17Jahre ,war sofort angetan von diesem kleinen Krümelmonster mit den grünen Augen und beschloss, sich um sie zu kümmern. Sie erdrückte Mimmi fast mit ihrer Liebe. Manchmal musste Mimi flüchten.

Jeder der uns besuchte, schloss Mimmi sofort in sein Herz, sie war etwas ganz Besonderes.

Ihre letzen Tage versuchten wir ihr so schön wie möglich zu machen, sie ist ganz friedlich eingeschlafen.

Wir vermissen sie sehr, Sophie streicht unruhig durch die Wohnung und sucht ihre kleine Freundin.

 

 

Mimmi kam am 31.08.04 zu uns und starb am 20.05.05 

Mimmis letzter Tag
Mimmis letzter Tag. Ein letztes Mal noch den Garten und die Sonne genießen
                    
 Die wilde Sofie (rechts), selbst schon alt und nicht mehr gesund, kümmerte sich rührend um Mimmi; so wie sie sich damals um Max gekümmert hatte.

         

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